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Tipps & Tricks – Landschaftsfotografie

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Heute möchten wir mal schauen, was man alles so benötigt um gute Fotos im Bereich Landschaftsfotografie zu erstellen. Daher möchte ich euch in diesem Tutorial einige erste Tipps und Tricks geben, wie man gerade bei der Landschaftsfotografie vorgehen kann um gute Ergebnisse zu erzielen.

 

 

In den meisten Fällen reicht es eben genau NICHT einfach so irgendwo hinzugehen und mal locker aus der Hand zur Mittagszeit ein Foto zu schießen. Und bitte lasst euch da auch nicht durch Fotoseiten wie der Fotocommunity verunsichern. Da gibt es einige Fotos, die dutzende wohlwollende Kommentare bekommen, die aber z.B. bei mir nicht einmal den Weg auf den Rechner finden würden, weil ich sie gleich auf der Kamera löschen, oder gar nicht erst aufnehmen würde. Das hat in dem Fall nichts mit Fotografie zu tun, sondern nur mit Speichelleckerei der dahinter stehenden „Fotografen“.

Okay, fangen wir an.

Landschaftsfotografie – Planung ist wichtig!

Diesen Punkt mögen einige Leute überspringen. Für mich ist es aber mittlerweile einer der wichtigsten überhaupt.

Bei der Planung suche ich erst einmal ganz grob einen Ort oder eine Region die ich ablichten möchte. Da geht wahrscheinlich jeder anders heran. Meine Vorgehensweise ist so, dass ich mir überlege, an welchen Ort ich gehen möchte und dann bei Google oder den großen Fotoseiten nach dem Ortsnamen oder topografischen Punkten suche. Dort kann ich mir schon einen groben Überblick verschaffen und weiß dann ganz oft, wie man ein Foto NICHT machen sollte.

Wenn ich eine geeignete Stelle gefunden habe, prüfe ich mit Tools wie dem SunCalc (suncalc.net) an welcher Stelle die Sonne auf- oder untergeht. Der exakte Stand der Sonne und die genauen Uhrzeiten sind für mich sehr wichtig, da ich danach den Trip genau planen kann.

Warum prüfe ich den Sonnenstand? Nun, bei der Landschaftsfotografie gibt es fast nichts schlimmeres, als hartes Licht. Wann herrscht dieses Licht vor? Meist tagsüber. Darum gibt es eine alte Fotografenweisheit:

Zwischen 11 und 3 – hat der Fotograf frei

Das schönste Licht gibt es meines Erachtens jeweils eine Stunde vor und nach dem Sonnenauf- oder untergang.

Geht doch einfach mal raus und macht von einem Motiv Morgens, Mittags (bei vollem Sonnenschein) und Abends ein Bild. Dann werdet ihr sehen, was ich meine.

Bildaufbau

Bevor ich zum benötigten Equipment komme, noch ein paar Worte zum Bildaufbau.

Das beste Licht, das schönste Motiv sehen 08/15 aus, wenn ihr es zum Beispiel einfach mittig ablichtet.

Auch hierzu gibt es Regeln, die man einhalten kann. Gerade Anfänger profitieren hiervon, wie ich finde.

Da gibt es zum Beispiel die Drittelregel. Hierzu stellt euch vor, dass der Bildschirm oder der Sucher in neun Teile aufgeteilt wird. Dabei werden je zwei vertikale und horizontale Linien gezogen.

Das Motiv sollte nun an einer der Schnittstellen platziert werden.

Persönlich versuche ich immer einen Vordergrund, etwas in der Mitte und einen Hintergrund in das Bild einzubauen. Den Vordergrund platziere ich dann an eine der untere Schnittstellen und das weiter entfernte Motiv logischerweise an einer der hinteren Schnittstellen. Das funktioniert natürlich nicht immer.

Aber man sollte wenigstens, wenn möglich, bei jedem Bild darauf achten, dass der Horizont nicht mittig ist, sondern sich an einer der waagerechten Linien befindet.

Ein weiteres gutes Stilmittel sind ins Bild führende Linien. Diese Linien sollten dann durch das Bild zum Hauptmotiv führen.

Strandbar St. Peter Ording Blaue Stunde - Landschaftsfotografie
Strandbar Nachtaufnahme

Das Rinnsal auf dem oberen Foto bildet eine Linie, die den Betrachter in das Bild hineinzieht, so dass man unweigerlich bei dem Motiv, der Strandbar, landet.

Das alles sind aber nur Regeln, die man durchaus auch brechen kann. Das kann man auch bei einem meiner erfolgreichsten Fotos sehen. Hier kann man fast keine einzige der genannten Regeln anwenden. Selbst das Licht hat nicht annähernd etwas mit dem weichen, warmen Licht zum Sonnenauf- oder untergang zu tun. Aber es funktioniert trotzdem.

Bootshaus Obersee - Berchtesgadener Land - Landschaftsfotografie in Bayern
Bootshaus Obersee

Okay, genug Theorie, weiter geht es mit der

Ausrüstung für die Landschaftsfotografie

Dies ist sehr schnell aufgezählt. Neben der Kamera, sollten folgende Dinge für die Landschaftsfotografie dabei sein:

– Weitwinkelobjektiv
– Stativ
– Fernauslöser
– Filter: Grauverlaufsfilter, Graufilter, Polfilter
– Sonstiger Kram

Es gibt auch Fotografen, die mit einem Teleobjektiv gute Landschaftsbilder aufnehmen können. Für mich stellt aber ein Foto, dass mit einem Weitwinkel-, oder besser noch mit einem Ultraweitwinkelobjektiv (UWW), aufgenommen wurden das höchste Maß aller Dinge dar. UWW sind Objektive, die bei 16mm (Vollformat) beginnen. Für Cropkameras gibt es Objektive, die bei 10mm anfangen. Diese kann ich wärmstens empfehlen.

Ein Stativ ist unbedingte Pflicht für Landschaftsfotografen. Hierauf kann man die Kamera postieren und ganz in Ruhe den gewünschten Bildausschnitt festlegen.

Weiterhin Verwackler werden vermieden. Gerade bei den Lichtverhältnissen, am Morgen und am Abend, kommt es zu Verschlusszeiten, die weit länger sind, als dass man diese noch aus der Hand oder mit Auflegen handeln könnte.

Ein Fernauslöser ist immer dann gut, wenn die Verschlusszeiten mehr als 30 Sekunden betragen. Ich kenne noch keine Kamera, bei der man diese Zeiten überschreiten kann. Viele schwören auch auf einen Fernauslöser um Verwacklungen / Vibrationen durch das Auslösen per Hand zu vermeiden. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Filter in der Landschaftsfotografie:

Zu Filtern kann man ein wahrscheinlich ein ganzes Buch schreiben. Daher reiße ich die Themen nur ganz kurz an.

Filter sind Scheiben aus Kunststoff- oder Glas, die vor das Objektiv geschraubt oder gesteckt werden.

Man unterscheidet daher bei den Bauformen, zwischen Schraub- und Steckfiltern. Beiden Formen sind in verschiedenen Größen erhältlich, so dass alle Objektiv- Durchmesser abgedeckt werden können.

Zu den genannten Filtern:

Grauverlaufsfilter:

Wer kennt es nicht. Man macht ein Foto, der Himmel und Vordergrund beinhaltet. Was kommt raus? Der Himmel ist einwandfrei abgelichtet, aber auf dem Vordergrund ist nichts mehr zu sehen. Absolut schwarz.
Oder umgekehrt: Der Himmel ist einfach nur noch weiß, der Vordergrund aber korrekt abgelichtet.

Und hier kommen die Graufverlaufsfilter ins Spiel.Es handelt sich meistens Scheiben, welche oben abgedunkelt sind und zur Mitte hin immer heller werden.

Sinn dahinter ist, dass der (meist) hellere Himmel soweit abgedunkelt wird, so dass der Kontrast zwischen Himmel und (meist dunklerem) Vordergrund von der Kamera gehandhabt werden kann.

Graufilter:

Sind abgedunkelte Filter, die man vorn auf das Objektiv schraubt oder steckt. Diese sind gleichmäßig abedunkelt und lassen nur noch einen Bruchteil des vorhandenen Lichts in das Objektiv einfallen. Meist werden Graufilter eingesetzt um längere Veschlusszeiten zu erreichen. Zum Beispiel bei einem Wasserfall. Das herabstürzende Wasser wird mit Hilfe eines Filters eher verwischt dargestellt. Ohne Filter würde der Wasserfall wie eingefroren wirken und man könnte annähernd jeden einzelnen Tropfen sehen.Klamm Wasserfalls Berchtesgadener Land

Polfilter:

Polfilter oder auch Polarisationsfilter beeinflussen die Reflexion. Durch Drehung des Filters wird der Grad der Spiegelung beeinflusst. Dies ist nicht korrekt ausgedrückt, beschreibt aber die Funktion ganz grob und genügt mir im Alltag vollkommen.

Mir ermöglicht solch ein Filter die Reflexionen von der Wasseroberfläche zu verbannen, so dass ich direkt ins Wasser hineinschauen kann. Besonders effektiv kommt der Effekt auch rüber, wenn man ein Auto damit fotografiert.

Langzeitbelichtung Loch Lomond Schottland

Landschaftsfotografen nutzen ihn auch um die Farben eines blauen Himmels zu verstärken. Dies kommt in meinen Fotos aber nur eher selten zum Einsatz, da der Effekt in Zusammenhang mit einem Ultraweitwinkel auch störende Effekte verursachen kann.

Sonstiger Kram:

Hierunter zähle ich den ganzen Kleinkram, den ich immer mitschleppe und den man tatsächlich immer wieder gebrauchen kann.

Microfastertuch

Eines der wichtigsten Dinge in der Landschaftsfotografie. Die Linsen und Filter sind ständig dreckig. Stell dir vor, du stehst an einem sensationellen Wasserfall. Du machst Unmengen Fotos. Zu Hause stellst du dann fest, dass alle irgendwie verschwommen oder unscharf sind. Der feine Wassernebel schlägt sich auf deinem Objektiv nieder. Hierfür gibt’s das Tuch. 

Blasepinsel

Nutze ich immer wieder gerade am Strand, um Sand von der Linse zu entfernen.

Taschenlampe

Um im Dunkeln den Weg zurück zu finden, oder um den Motive oder Vordergrund aufzuhellen.

Zusatzakkus

Muss man wohl nicht weiter erklären. Man vermisst sie nur schmerzlich, wenn man sie braucht! Also, lieber einen zu viel als zu wenig.

Zusatzkarten

Wenn der Platz der Speicherkarte voll ist, kann man einzelne Bilder löschen und einen Haufen Zeit vergeuden oder gar den Sonnenuntergang verpassen, ODER eine neue Karte einlegen. Nichts wäre schlimmer, als nach einer anstrengenden Anreise oder im richtigem Moment festzustellen, dass die Speicherkarte kaputt ist. Hat man dann keine Ersatzkarte dabei, war die ganze Mühe umsonst.

Regenschutz

Den Billigregenschutz von Amazon habe ich schon so manches Mal gebracht. Gerade auch klasse in den Klamms in Bayern oder an Wasserfällen, wo sich ständig Wasser in der Luft befindet.

Batterien

Für die Taschenlampe, das GPS oder den Blitz (wenn ich mal einen mitschleppe).

 

Das soll es erst einmal gewesen sein. In späteren Artikeln gehe ich auf die Situation und die Vorgehensweise vor Ort ein. Weiterhin wird es ein oder mehrere Artikel über die Nachbearbeitung von Bildern geben.

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